Mittlerweile hatte Gery Keszler rechtliche Schritte gegen die “Zeit” angekündigt und den Autor des Artikels schwer heruntergemacht, was wieder Michael Jeannée in der “Krone”
nicht ruhen ließ, der darauf hinwies, dass “der Autor Richard Schneider ein – bekennender – Homo ist, was Sie (also Keszler) natürlich wissen und dem Manne – pikanter geht’s wirklich nicht – eine ‚ungeheure Verbitterung‘ gegen den Life Ball unterstellen, weil er seinen ‚Freund durch Aids verloren hat‘ und ihn darüber hinaus schnoddrig als ‚Grazer Wirt‘ und ,Hobby-Journalisten‘ abtun.” Jeannée weist nicht nur darauf hin, dass der Grazer Wirt der Sohn des Autors ist, sondern stellt auch fest: “Während Sie in den letzten 17 Jahren höchst erfolgreich für “wenig Transparenz” rund um den Life Ball sorgten, schrieb sich Richard Schneider in ,Trend‘, ,profil‘ und ,Format‘ höchst erfolgreich die Finger wund.” Aber zurück zum Geld: Wenn heuer wieder stolz ein Reinerlös von 1,4 Millionen Euro verkündet wird – ein Bruchteil etwa der Sternsinger-Aktion, wie erinnerlich –, dann ist das bescheidene Ergebnis auch aus einem zweiten Grund zu relativieren. Wie man nämlich aus “Österreich” erfährt, “unterstützt das Gesundheitsministerium das Event mit ungefähr einer Million Euro”. Das heißt, Herr Gesundheitsminister Alois Stöger könnte auch eine Million an die Aids-Hilfe überweisen und wir könnten uns dieses vulgäre Spektakel ersparen.
Petra Stuiber, die im rosa Blatt zur Verteidigung des umtriebigen und gut vernetzten Ball-Organisators angetreten ist, sieht das anders und meint, dass dieses Event “Wien einmal pro Jahr so richtig als Großstadt leuchten lässt”, womit sie im “Standard” neue Standards für ein “zeitgeistiges” Kultur- und Urbanitätsverständnis setzt.